…wenig Worte…

Sonnenbräune täuscht über das Grau der Seele hinweg… oha… das muss sacken…

59 Tage –  8 Wochen, 2 Tage, 17 Stunden…

Das ist die Zeit, die mich aus der Zeit hat fallen lassen …

Der Garten ist umgegraben, die Steine habe ich endlich verlegt, der Bücherschrank ist sortiert – nicht nach Buchstaben, nee  – eher die chaotische Charlotte Sortierung – Abenteuer neben Kunst und Psychologie neben Erotik… der Bogen liegt unterm Bett und die Pfeile stehen in der Garderobe.

Viele Essen sind gekocht, alle Sätze  gesagt – Kartenspiele oft verloren… zu viel Kaffee getrunken, gegen Schokoladenhunger gekämpft und dem Wein ein zweites Glas gegönnt…manchmal mehr…

Alles dreht sich um diese Zeit – in der so vieles zerbricht: Lebensträume, Existenzen, Ehen, Beziehungen… und so wenig entsteht, weil alles was entsteht, hat wenig mit Zwischenmenschlichkeit zu tun… Anrufe via facetime, Vidoekonferenzen über den Bildschirm, Beratungsgespräche per Telefon… wo bleibt da das Lächeln in den Augen, die Freundlichkeit der erhobenen Mundwinkel..? Nonverbale Kommunikation ist, was mir fehlt… nicht nur mir. Das Einkaufengehen entwickelt sich immer mehr zum INS SCHLACHTFELD ZIEHEN…

Da wird an meinem Einkaufswagen gerüttelt, weil er vor dem Klopapierregal steht –  das ist eh leer – und ich die 1m 50 Regel missachte, weil ich freundlich jemanden vorbei  lasse.  Der Joghurt fällt durch das Rütteln so unglücklich um, dass der Aludeckel zerreißt und sich Mango Vanille Creme unter meinem Wagen breit macht. Jetzt hätte ich gern meinen Bogen dabei… Der Rüttler hat sich eiligst verzogen, nuschelt aber hörbar ein :“selber schuld…“ in seine Maske. Derweil wartet eine ältere Frau nur mit einer Zeitung an der Kasse und muss sich heftige Worte anhören, weil sie dort ohne Einkaufswagen steht… Oha, denke ich – neue Wunderwaffe im Kampf gegen das Virus: DER EINKAUFSWAGEN…

Was für ein IRRSINN…!!!!

Kann mir bitte einer sagen, warum Restaurants und Cafè´s, die ja heute wieder öffnen dürfen – um 22.00 UHR bereits wieder schließen müssen…? Zeigt das Virus ab 10 Uhr abends seine Zähne…? Ist es dann ansteckender…? Oder muss es gar ins Bett…? Noch mehr IRRSINN…!

Mein Grau in der Seele wird rotglühend überrannt vom Zorn über diese Zeit, die man uns stiehlt – sehenden Auges – wissentlich  – alles aufs Spiel setzt – mit einer Schnelligkeit entscheidet, mit einer Ignoranz Presse macht, mit einer perfiden Idee Macht erhält… und es reichen dabei so … wenig Worte…

 

 

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2 Kommentare zu „…wenig Worte…

  1. Liebe MCharlotte, ich zweifle daran, dass mein Kommentar bei dir eigetroffen ist. Ich schrieb zum Schluss :
    …Deutschland gilt in Frankreich immer noch als Vorbild. Freue dich darüber…

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    1. Er hat mich erreicht, der Kommentar, lieber Marseiller…. aber ganz ehrlich…? Ich seh die Dinge und Zustände noch ein wenig anders … nichtsdestotrotz wünsche ich dir, dass du schön gesund bleibst und du deine – sich vielleicht bald ausweitenden – Freiheiten ordentlich genießen kannst …
      Liebste Grüße aus dem unglaublich klarem Frühlingswetter …
      Charlotte

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