Schlaf…

…ist der ansteckend?,

frage ich mich… Gähnen ist es ja… Und die beiden, denen da gerade die Augen zufallen, haben vorher ausgiebig gegähnt. Hab schon geglaubt – ich krieg ne Maulsperre – so musste ich mit gähnen… Bin gar nicht müde. Glaube ich.

Das Paar mir gegenüber schläft jedenfalls. Ihr Kopf liegt an seiner Schulter – wie im Film. Die beiden schnarchen ein bisschen – sie pfffff – und er chchchpüh…

Ich schau` mich um – weil – es ist wirklich still hier. Seltsam – nachmittags gegen vier und um mich rum schlafende, dösende, erschlaffte Menschen. Der Mann übern Gang schläft mit offenem Mund, der Frau gegenüber rutscht bei geschlossenen Augen die Zeitung aus der Hand. Sie flattert unter den Sitz und bleibt dort unbemerkt liegen. Ein Speichelfaden löst sich vom Kinn des schlafenden Mannes. Ähm – da guck ich lieber weg…

Langsam stellen sich meine Nackenhaare auf. Mulmig, nenn ich das Gefühl, welches mich hier beschleicht. Was mache ich falsch, dass ich nicht schlafe…? Kommen hier Schlafpollen über die Klimaanlage und ich bin immun…? Was soll ich tun…? Die Notbremse ziehen, Alarm, Alarm brüllen oder gar Blut spenden….?

Werbung rettet mich. Schrill und laut tönt sie durchs Abteil. Mühsam werden Augen geöffnet – schlaftrunkende Blicke streifen mich. Die sind nicht freundlich. Eher vorwurfsvoll… Hallo…??? Ich habe keine Werbung in der Tasche!!!

Der Mann mir gegenüber – sucht panisch seine Jeansjacke ab. Die Werbung wird immer lauter und entpuppt sich als Klingelton eines Supersmartphones. Als er es endlich gefunden hat, ertönt eine Hupe. In einer Lautstärke, die auch den letzten Schläfer vom Sitz holt. Ah ja…  – ich brauche also kein Blut spenden, muss nicht die Notbremse ziehen und mir auch sonst keine Gedanken zu Schlafpollen machen. Es handelt sich offensichtlich nur um eine gemeinschaftliche Nachmittagsschläfchensession im Zug…

Ok… Hab ich das also auch erlebt…

Muss grad gähnen… nochmal….oh…müde…sehr mü